Le Noir de l’Etoile

1991

Gérard Grisey
ARS MUSICA 91, Brüssel
Raum und Licht: Claudia Doderer
Auftragswerk von Les Percussions de Strasbourg
Uraufführung: 16. März 1991, Halle de Schaerbeek, Brüssel

Le Noir de l’Etoile
von Gérard Grisey
Konzeption zur räumlich-szenischen Gestaltung

Zum musikalischen Werk tritt die räumliche Dimension als szenischer Rahmen, frei gegenüber dem wissenschaftlich-rhythmischen Aspekt. Ausgangspunkt soll sein ein sechseckiger “Lichtturm” – die kristalline Form übertragen als Grundriss für einen konstanten Aufbau, unabhängig vom Aufführungsort.

In assoziativer Anlehnung an Zeitkonstruktionen entsteht eine assymetrische Anordnung von Zuschauerreihen in rhombenförmigen Sequenzen umgeben von sechs Positionen für Podeste mit Schlagwerk. Der Raum wird definiert von den Positionen der Akteure, sichtbar begrenzt durch circa 12 Stangen, die ein konstruiertes “Zeltdach” tragen – dieses besteht aus luftdurchlässigen Trapezteilen, die durch den Lichtrythmus in verschiedenen Farben präsent werden oder ganz verschwinden.

Die Beleuchtung beschränkt sich auf die Farben rot und blau – entwickelt daraus einen eigenständigen Lichtkosmos von verschiedensten Farbklängen, -mischungen und Zeitläufen: eine genaue “Lichtuhr” in Korrespondenz zum zeitlichen Ablauf des Werkes. Kristalline Raumkonstruktion und Lichtzirkulation von Licht als Farbe als visuelle Basis für musikalisches Werk und wissenschaftliches Ereignis.

Claudia Doderer, Berlin im März 1990

Le Noir de l'étoile, by Gérard Grisey

 

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